Willkommen
auf der Seite des Kölner Open, gestaltet am 18/10/1999
zurück
zur Box
*zögert
nicht, zum Vergrößern auf die Fotos zu klicken
*
*
Die Welt ist klein,
das ist der Gedanke, der mir in den Sinn kommt, nachdem ich das erste deutsche
FD-Open verfolgt habe, das sich am letzten September-Wochenende abgespielt
hat. Klein, denn viele der 30 Fahrer kennen sich bereits (es gab Deutsche,
Dänen, Engländer, Franzosen, Bhutaner und noch andere). Klein
auch, weil die Entfernungen, die es zu überwinden gilt, nicht enorm
sind - die meisten der 14 anwesenden Franzosen haben weniger als fünf
Stunden nach Köln gebraucht. Und Samstag morgen, pünktlich um
9 Uhr 30, kann man vor der Blue Box, Hauptsponsor und freundlicher Gastgeber
des Wettbewerbs, mit einer Gruppe Franzosen diskutieren, mit verschlafenen
Augen nach einer durchwachten Nacht (am Freitagabend gab es noch ein Rennen
der MLP in Paris.
.
.
.
.
.
.
Die Organisation hat
ihre Sache gut vorbereitet, denn den Fahrern und der Presse wird rasch
das Frühstück serviert. Dieses Frühstück gestattet
einen Blick auf ein beispielloses Umfeld; informelles Training, diskrete
Diskussionen, Treffen mit den Stars der deutschen FD-Szene. Die Atmosphäe
ist von Neugier geprägt, die Piloten bringen sich in Stellung, konzentrieren
sich mit einem Anflug von Gleichmut - es ist die Ruhe vor dem Sturm. Nach
dem unvermeidlichen Einschreiben nimmt schnell der erste Tag seinen Lauf,
der dem GP auf dem Nürburgring gewidmet ist. Wie gewöhnlich nehmen
die Tollkühnsten die Strecke in Angriff und die anderen beobachten.
Am Mittag, nach der traditionellen Jagd auf die Nachzügler, werden
schnell die Resultate veröffentlicht, dank einer Informatik von germanischer
Präzision.
.
.
.
.
Es macht Spaß
zu sehen, daß die "technischen Probleme" (die die Organisation zwingen,
das ganze abgestürzte Programm neu zu schreiben) langsam verschwinden,
die FD nimmt die Herausforderung an. Zahlen, Rekorde, Zeiten, eine erste
Rangordnung baut sich auf. Kleine Anekdote, es scheint, daß der berühmte
Bhutaner, der erfahrene Sam Hu, der erst während des Training angekommen
ist, ein bißchen vom Jet Lag geplagt wird, er startet aus der Mitte
des Feldes.
.
.
Am Anfang des Nachmittags,
pünktlich und unter dem Hurra der Menge, starten die drei Tische des
ersten Kölner Open. Schreie der Freude und des Erschreckens, als man
hört, daß in den ersten Sekunden Vito al Haspi in Führung
liegend ausscheidet und, einen Tisch weiter, Sam Hu nur noch ein Karosseriepunkt
bleibt. Die Menge weiß nicht, wo sie hinschauen soll: Drei Tische,
ein vierter, um zu essen, eine Bar, und vor allem eine Riesenleinwand,
auf der live das Formel-1-Training auf dem Nürburgring gezeigt wird!
.
.
.
Viele von uns verfolgen
diesen einmaligen Augenblick, bis auf drei Fahrer, die sich auf ihr Fahrzeug
konzentrieren und den Sieg erringen. Bestürzung im Paddock und auf
den Tribünen: 1) Sam Hu hat doch noch gewonnen, seinen Erfolg von
Mulhouse wiederholend,
.
.
2) Alf Nielsen gewinnt
ebenfalls, indem er den zweiten Manga O’Sate aus dem Windschatten des armen
Luigi über die Linie steuert,
.
.
.
.
.
und 3) Domos gewinnt
an seinem Tisch, es gibt also keinen deutschen Fahrer als Sieger. Kommentare,
Analysen und Debatten nehmen einen guten Teil des restlichen Tages ein.
Die Informatik versagt nicht, und so explodieren die nach dem Mulhouser
Erfolg mitgereisten Manga O’Sate-Anhänger förmlich und feiern
den Doppelsieg und die Herrschaft des japanischen Teams. Dies eine Mal
sieht man Alf Nielsen wirklich glücklich: er führt im Classement
des ersten Tages.
.
.
Wie auf dem Open in
Mulhouse versprochen und lange erwartet, laden die Organisatoren zu einer
Runde Schnaps. Erinnern wir uns, daß es am Samstag abend dieses Open
war, als die anwesenden und vom einheimischen Schnaps passabel angeheiterten
deutschen Piloten (um sie nicht zu nennen: King Kobra, Wim van de Fiets
und Jan Solo) das Open und den Schnaps von Köln ankündigten …
.
.
.
.
.
Ich erlaube mir nicht,
Euch von den Ereignissen des nun folgenden Abends zu berichten, aber ich
kann nicht widerstehen, Euch diese indiskreten geheimen Aufnahmen vorzuspielen:
"aber das ist nicht möglich, so viel zu trinken, macht ihr auch noch
was anderes als Trinken?" (Sam Hu zu King Kobra, beim 14. Glas), "argh,
ich bin jetzt 87 Stunden auf, ich will schlafen" (Mark Andrews um 23 Uhr),
"jaja, wir gehen schlafen, in einer Stun.. halben Stunde? OK?" (King Kobra
um Mitternacht, in den Armen von Queen Kobra, Mark Andrews antwortend),
"ich werd verrückt, ich führe!" (Alf Nielsen, alle 20 Minuten),
"MANGA, MANGA, MANGA O’SATEEEEEEEEE!!! (die Anhänger, die ganze Nacht),
kurz, der Wahnsinn einer kaum denkwürdigen Nacht (denn um denkwürdig
zu sein, müßte man sich an sie erinnern können und nicht
zu viel trinken)…
.
.
.
.
.
.
.
Der zweite Tag beginnt
etwas später als der vorige; das ist Tradition und weitgehend verständlich.
Parallel zum Warm Up der F1, weiterhin auf Großleinwand, gestattet
uns das Training zum GP von Hockenheim einige schöne Wettkämpfe
zwischen einigen der schnellsten Piloten des FD-Zirkus (Iug Oslave, Demon
Vill, Vito Al Haspi, etc…).
.
Die konkurrierenden
Teams seufzen vor Erleichterung bei der Bekanntgabe der Resultate, denn
die beiden Manga O’Sate finden sich am selben Tisch wieder, alles ist wieder
möglich und die technischen Direktoren können wieder träumen.
Zudem wird angekündigt, daß das Fernsehen (RTL) im Laufe des
Tages vorbeikommen wird. Die Kommentare kommen in Fahrt und viele, ohne
sich offen zu freuen, lassen ein Lächeln des Stolzes sehen. Andere
indes beeilen sich, über den steigenden Druck der Medien zu klagen.
Nach der Zeitung in Mulhouse und dem Fernsehen in Köln ist es sicher,
daß CNN beim Masters dabei ist. Bei den Fahrern siegt die Professionalität,
man rechnet, man analysiert, das Rennen ist entscheidend und wird hart
umkämpft sein. Die Spannung steigt und alle Kniffe sind erlaubt: Als
sich alle Kommissare an den Tisch von Alf Nielsen stürzen (Kommissare
suchend, steht er schließlich mit einem guten Dutzend von ihnen am
Tisch und liefert einen vergeigten Trainingslauf ab), geht Mark Andrews
auf die andere Seite, greift sich zwei stocktaube Kommissare und fährt
sein ruhiges Training, gut gespielt…
.
.
Ergebnisse, Startaufstellung
und Mahlzeiten werden ausgegeben, um das Rennen so früh wie möglich
zu beginnen. Manche Piloten sind unter Zeitdruck (die FD ist ein anstrengender
Sport und erlaubt keine Verzögerung, besonders, wenn man im Zug heimreist)
und weiteres Training ist nicht möglich. Um 13 Uhr 50 werden die ersten
Würfel gerollt, das Publikum staunt über die ersten Abwürger,
aber um 14 Uhr wird die Zeit in schöner Einigkeit angehalten: Die
Formel 1 startet zum GP auf dem Nürburgring !
.
.
.
.
Während des gesamten
Nachmittags kann man das unglaubliche Rennen der Stewart, Prost, Jordan
und anderer verfolgen, ein echtes Vergnügen. Auch auf den Spielbrettern
folgt die Menge dem Kummer und den Erfolgen der Konkurrenten. Die ersten
Ausfälle erzeugen Grüppchen vor den Listen mit dem Classement
- man kehrt zurück und wagt noch mutigere Würfe. Glücklicherweise
ist das Wetter im Gegensatz zumVortag sehr gnädig (an den drei Tischen
des Vortags hatte sich das wechselhafte Wetter zu Regen gewandelt). Es
gibt neue und interessante Situationen zu beobachten: die erfahreneren
Piloten zögern; was soll man angesichts der Fehler der Novizen tun?
Helfend eingreifen und den Windschatten zeigen, der einen in die Kurve
bringt, zu einem Gang raten? Nicht eingreifen, um einen Platz zu gewinnen,
nichts sagen, um keinen zu verlieren, von seiner Erfahrung profitieren?
Die Reaktionen sind verschieden, aber ich glaube, das Open war allgemein
nützlich für Unerfahrene. Man bemerkt auch eine große Zufriedenheit:
Über die Regeln ist nur sehr wenig debattiert worden, die Differenzen
waren minimal (zum Beispiel fahren Piloten, die nicht an die Box gehen,
nach denen, die auf der Start-Ziel-Geraden sind, der Verlust des letzten
Motorpunktes wird anders geregelt, etc...).
.
.
Am Ende des Tages
erscheint schließlich ein Team von RTL, rechtzeitig zur Bekanntgabe
der Ergebnisse. Sam Hu wird vor den Augen der Kameras zum 1. Sieger des
Open gekürt, die Anhänger flippen aus.
.
.
.
.
Man verläßt
den Schnaps für ein Gruppenfoto, sammelt das Material zusammen, tröstet
die Gegner, unterwirft sich milde den Zwängen der Medien. Ehre gebührt
Manowars (und anderer) Professionalität: erschöpft nach dem Rennen
willigt er ein, noch ein paar Runden für Werbezwecke zu drehen.
.
.
.
Die meisten Fahrer
verabschieden sich, versprechen, sich in Kopenhagen wiederzusehen oder
zum Masters in Paris. Die Hoffnung ist groß, drei (vielleicht sechs)
deutsche Piloten dort wiederzusehen. Der erste Deutsche ist Vierter in
der Abschlußrangliste (King Kobra), und viele glauben, daß
das Open das Verdienst hat, den Leistungsanstieg der germanischen FD in
Gang zu setzen. Auf jeden Fall trifft man sich auf dem zweiten Kölner
Open wieder, versprochen !
.
.
.
.
.
Ich erzähle Euch
nicht vom Ende des Wochenendes, aber ich garantiere Euch, daß man
bei solchen internationalen Treffen nicht mehr weiß, welche Sprache
man spricht, you bist not d’accord mit moi? Kurz, ein großer Augenblick,
haufenweise Erinnerungen, um sie seinen Enkeln zu erzählen, und viele
Projekte. Ein sehr großer Erfolg, dessen Akteuren Dank gebührt.
.
.
.
Zuletzt: Ihr könnt
Homepage ansehen, auf der Ihr das
Video sehen könnt !
*
Ilya
Pacru für die Gazette OnLine
zurück
zum
Seitenanfang oder zurück in die Box
*